Teufelskanzel
Oberneukirchen, Oberösterreich, Österreich
Eine außergewöhnliches Gesteinsformation am Oberneukirchner Berg. Eine Sage erzählt über den Teufel ...
Mit dem Bau war bereits begonnen worden. Als die Mauern ein gutes Stück dem Boden entwachsen waren, schien es plötzlich, als ob übernatürliche Kräfte den Bau der Kirche an jener Stelle um jeden Preis verhindern wollten. Immer wieder war am Morgen die Arbeit des vergangenen Tages zerstört. Nach vielen vergeblichen Versuchen ließ man endlich von der erfolglosen Mühe ab. Die Kirche wurde endgültig und ohne weitere Störung an die bereits vorhandene Kapelle im Ort gebaut.
Der Volksglaube schrieb die störenden Zwischenfälle dem Teufel zu. Er soll nachts immer wieder die Mauern umgerissen und das Material in einem Sack ins "Kronet", eine wald- und gesträuchreiche Gegend bei Waxenberg geschafft haben. Aus seinem Sacke hat er manchen Stein verloren. Darum war das Mitterfeld früher so reich an Steinen, bis der emsige Fleiß seiner Bewohner den größten Teil der Blöcke ausgrub und sie an den Grenzen der einzelnen Besitzungen zu "Steinmauern" zusammenfügte.
Dieser hohe, aus dem Boden ragende Steinblock, trägt die Abdrücke eines unaussprechlichen Körperteils des Teufels. Müde von seiner aufreibenden Zerstörungsarbeit hatte er sich auf jenen Stein gesetzt, um zu ruhen.
Das Volk vermutete in der Form dieses Steines übernatürliche Kräfte und im wüsten Felsengewirr die Überreste des Kirchenbaues.
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